Workshop: Hintergründe und Dimensionen des Antisemitismus

Zwei Termine: 05.-06.03.2022 und voraussichtlich Juni 2022

Anders als häufig angenommen stellt Antisemitismus kein Phänomen der Vergangenheit dar, sondern ist noch immer fester Bestandteil der deutschen Gesellschaft. In den vergangenen Jahren wurden insbesondere antisemitische Verschwörungsmythen, welche die Corona-Pandemie als das Ergebnis einer bewusst gesteuerten heimlichen Absprache einiger Weniger deuteten, populär. Aber auch anlässlich militärischer Auseinandersetzungen in Israel und den palästinensischen Gebieten kommt es immer wieder zu massiven antisemitischen Ausschreitungen. Nicht zuletzt der Terroranschlag an Jom Kippur 2019 in Halle hat einmal mehr gezeigt, dass Antisemitismus auch immer wieder der Legitimation tödlicher Gewalt dient. Dabei finden sich antisemitische Argumentationen nicht ausschließlich in Rechten Spektren wider, sondern reichen quer durch alle gesellschaftlichen Milieus von der sog. „bürgerlichen Mitte“ über linksradikale und religiös fundamentalistische Zusammenhänge. Dieser Zustand verunsichert politisch Aktive sowie Zivilgesellschaft gleichermaßen und erschweren einen handlungssicheren Umgang mit antisemitischen Phänomenen.

Was genau ist eigentlich Antisemitismus? Welche Spielarten hat Antisemitismus und warum ist Antisemitismus ein so attraktives Deutungsangebot quer durch alle gesellschaftlichen Milieus? Wieso sprechen wir von Antisemitismus als „Alltagsreligion“, welche mit der bürgerlichen Gesellschaft verwoben ist? Wie lassen sich antisemitische Verschwörungsmythen von einem Unbehagen gegenüber massiven staatlichen Eingriffen in individuelle Freiheiten abgrenzen? Und wie können wir angesichts immer lauter geäußerter antisemitischer Stereotype gegen diese aktiv werden?

Am 05.-06.03.2022 sowie im Juni 2022 möchten wir uns dieser Thematik methodisch und interaktiv nähern, um gemeinsam den verschiedenen Dimensionen des Antisemitismus und dessen gesellschaftlichen Funktionen auf den Grund zu gehen. Der Workshop richtet sich in erster Linie an alle Interessierten ohne/mit wenigen Vorkenntnissen, an beiden Terminen werden dieselben Inhalte vermittelt.

Alle Infos:

  • Workshop am 05.-06.03.2022 (Termin im Juni folgt)
  • Zeiten: Samstag, 10-17 Uhr und Sonntag, 10-15 Uhr
  • Ort: wird nach Anmeldung mitgeteilt
  • Anmeldung bitte per Mail an NS-Zwangsarbeit-ausstellung@riseup.net

Ein Projekt von Arbeitskreis NS-Zwangsarbeit und Bündnis gegen Rechts Wendland / Altmark.

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In Kooperation mit der Rosa-
Luxemburg-
Stiftung
Niedersachsen
Gefördert durch die Amadeu Antonio Stiftung

Hinweise zur Durchführung aller Veranstaltungen:

Die Veranstaltungen werden unter Berücksichtigung der jeweils geltenden Pandemie-Auflagen durchgeführt. Diese werden kurz vorher bekanntgegeben – bitte auch selbständig informieren!

Die Veranstaltenden behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder von dieser auszuschließen.