AKTIV WERDEN

Was kannst du tun?

  • Zeige Zivilcourage! Wenn du nicht sicher bist, wie: besuche einen der von uns angebotenen Zivilcourage-Workshops.
  • Schweige nicht, wenn Neonazismus / Rassismus /…verharmlost oder gar gerechtfertigt wird! Wenn dir Argumente fehlen, kannst du z.B. an einem Argumentationstraining teilnehmen oder dir dir Argumentationshilfen auf der Materialien-Seite herunterladen und mit Freund*innen die Argumente einüben.
  • Schau nicht weg, wenn Neonazis Gewalt androhen oder gar ausüben, sondern schreite ein und / oder hole Unterstützung um dies zu tun.
  • Wende dich an die nächste Beratungsstelle der Mobilen Beratungen gegen Rechtsextremismus, berichte von deinen Erfahrungen und Beobachtungen und lass dich unterstützen von Menschen, die mit ihrem Wissen weiterhelfen können.

 

Weitere Hinweise aus unserer Ausstellung bei der Kulturellen Landpartie 2017:

Für Einzelpersonen

  • Schauen Sie nicht weg! Auch wenn Rechte als nette Nachbar*innen auftreten, ist ihre Weltanschauung menschenfeindlich und gefährlich. Tauschen Sie sich mit ihren Nachbar*innen, Freund*innen und Vertrauten aus. Klären Sie, was sie als undemokratisch wahrnehmen, um sich deutlich davon abzugrenzen.
  • Holen Sie sich Beratung von Expert*innen zum Thema, die Ihnen mit ihrem Wissen weiterhelfen können.
  • Gehen Sie mit Ihrem Wissen an die Öffentlichkeit. Positionieren Sie sich klar gegen Rechte und nehmen Sie Kontakt mit anderen Stellen auf, die betroffen sein könnten: dem Kindergarten, der Schule, Vereinen, der Verwaltung.
  • Informieren Sie andere durch Emails, Briefe oder Unterschriftenlisten. Machen Sie anderen auf einfache, nachvollziehbar Weise deutlich, dass Rechte eine  undemokratische, menschenfeindliche Einstellung haben.
  • Setzen Sie sich für einen lebendigen weltoffenen Alltag ein: Durch (Kinder-)Feste, Sport und Kulturveranstaltungen, aber auch Diskussionsabende mit einer klar menschenfreundlichen und demokratischen Ausrichtung.

 

Für Kitas und Schulen

  • Verständigen Sie sich mit Ihren Kolleg*innen darüber, was sie unter einem demokratischen Miteinander verstehen. Klären Sie untereinander, was Rassismus, Antisemitismus und Geschichtsrevisionismus bedeutet. Entwickeln Sie auf dieser Grundlage ein demokratisches Leitbild und präventive Konzepte. Wenn Sie geschlossen auftreten und gut vorbereitet sind, sind die Auseinandersetzungen weniger aufreibend und erfolgversprechender.
  • Im Unterricht können Sie inhaltlich Themen gegen eine extrem rechte Weltanschauung setzen: Wenn Sie kritisches Denken und eine gewaltfreie Vertretung von Interessen fördern, bilden Sie Vertrauen und eröff nen Sie einen Zugang zur Vielfalt in der Gesellschaft.
  • Sie haben auch die Möglichkeit, die Hausordnung zu ändern, indem Sie beispielsweise festhalten, dass Sie ein demokratisches, weltoffenes und gleichberechtigtes Miteinander zur Grundlage des Umgangs machen und eine extrem rechte Weltanschauung in Ihrer Institution nicht dulden. Dieses Verbot kann sich auf Äußerungen, Haltungen (Grußgesten), Kleidung, Musik, Symbole und Codes beziehen.
  • Auch bei Einstellungsgesprächen kann eine demokratische und weltoffene Einstellung als verbindlicher Punkt diskutiert werden.
  • Sollte eine*r Ihrer Kolleg*innen durch eine extrem rechte Weltanschauung auffallen, ist es auch in diesem Fall wichtig, sich mit anderen darüber zu verständigen, sich Beratung zu holen und sich gemeinsam zu positionieren. Darüber hinaus können Sie mit juristischer Unterstützung gegen menschenverachtendes Verhalten im Arbeitsverhältnis vorgehen.
  • Halten Sie eine professionelle Distanz zu den völkischen Eltern. Vermeiden Sie es, sich mit ihnen zu duzen oder sich in Privatgespräche verwickeln zu lassen. Auch wenn Sie sich länger kennen, sollten Sie nicht auf einer private Ebene miteinander umgehen.

Weitere Vorschläge mit Rechtspopulismus in der pädagogischen Arbeit sind hier zu finden.

 

Für Vereine und Initiativen

  • Sollten sich Rechte in Ihrer Gruppe aufhalten, ist es auch hier ratsam, zuerst mit anderen darüber zu reden, sich über die Thematik zu informieren, ein gemeinsames Vorgehen abzustimmen und sich gegebenenfalls professionelle Beratung zu holen.
  • Durch eine abgestimmte Haltung und entsprechende Klauseln in der Vereins-, Unternehmens- oder Verbandssatzung können Sie dem Einfluss der Rechten juristisch entgegenwirken. Schon die Diskussion darüber kann extrem rechte Weltanschauungen offenlegen und das demokratische Selbstverständnis untereinander stärken. Weitere Hinweise dazu sind in der Broschüre „Im Verein – gegen Vereinnahmung.“ zu finden.
  • Es ist auch hilfreich, die Satzung bzw. die entsprechenden Klauseln bei Neuzugängen und Interessent*innen obligatorisch zu besprechen, um die Grundlagen des gemeinsamen Handelns zu klären und extrem Rechte von vornherein auszuschließen.