Zur Erinnerung an die Pogromnacht 1938 und zur Erinnerung an die jüdischen Menschen, die bis zu ihrer Flucht bzw. Deportation in ein Konzentrationslager unter uns gelebt haben, sind am
Dienstag, 9. November, alle Interessierten zu einem Rundweg zu den „Stolpersteinen“ eingeladen. Bei brennenden Kerzen kann gemeinsam an die Verschwundenen gedacht werden. Treffpunkt ist 19 Uhr am Rathausturmplatz in Salzwedel – wie im vergangenen Jahr.
Der Weg führt zur Neuperverstr. 64 und 84, weiter zur Gedenktafel an der Synagoge im Lohteich, zur kürzlich verlegten Bodenintarsie „Engel-der-Kulturen“ an der Mönchskirche, danach zur Burgstr. 25 und 59. Sein Ende findet der Weg an der Altperverstr. 1.
Der Kölner Künstler Gunter Demnig hat in den 1990er Jahren das Projekt „Stolpersteine“ entwickelt. Die pflastersteingroßen Betonquader tragen auf der Oberseite eine Messingplatte mit den Namen und den Lebensdaten von Menschen, die in der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt, vertrieben oder ermordet wurden. Damit soll das Andenken an sie lebendig bleiben.
Der Rundgang „Stolpersteine“ ist eingebunden in eine Andacht, die 18 Uhr auf dem JüdischenFriedhof an der Lüneburgerstraße beginnt und von den Kirchgemeinden der Stadt gestaltet wird.
Wer sich nach dem Rundgang bei einem Tee wärmen und im Gespräch austauschen möchte, ist im Anschluss herzlich in das Autonome Zentrum Kim Hubert eingeladen.
Bei den Protesten gegen die Coronaschutzmaßnahmen wuchs zusammen, was oberflächlich betrachtet scheinbar nicht zusammenpasst: bei den Querdenken-Demonstrationen laufen Impfgegner*innen neben antisemitischen QAnon-Anhänger*innen, Esoteriker*innen und Anthroposoph*innen neben Rechtsextremen und sogenannten Reichsbürgern, die Peace-Fahne flattert einträchtig neben der Reichsflagge. Dieses neue Miteinander kommt jedoch nicht zufällig zustande, denn auch gesellschaftliche Gruppen, die sich selber als umweltbewegt, alternativ und vermeintlich kritisch inszenieren, sind nicht frei von Verschwörungsfantasien und rechtem Gedankengut. Dieses Phänomen lässt sich auch bei uns in der Region Altmark-Wendland beobachten, wo beispielsweise Menschen aus der Ökobewegung, Anti-Atom-Zusammenhängen oder freien Schulformen zu Anhänger*innen von Verschwörungsdenken wurden, sich radikalisierten und zu fanatischen Teilnehmenden der rechtsoffenen Querdenken-Demos wurden.
Der Journalist Andreas Speit zeigt in seinem aktuellen Buch, dass auch in alternativen Milieus Werte und Vorstellungen kursieren, die alles andere als progressiv und emanzipatorisch sind.
Die Veranstaltung wird vom Aktionsbündnis Solidarisches Salzwedel organisiert und findet im Eskadron, Dämmchenweg 41, 29410 Salzwedel statt. Einlass ist ab 18:00 Uhr, Beginn um 19:00 Uhr.
Ausschlussklausel: Die Veranstaltenden behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die extrem rechten Parteien oder Organisationen angehören, der rechten Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind oder der sogenannten Querdenken-Szene zuzurechnen sind und andere durch ihr Verhalten wie Maskenverweigerung gefährdet haben, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder sie von dieser auszuschließen.
Hinweis zu Corona: Bitte unbedingt die am Veranstaltungsdatum gültigen Coronaschutzbestimmungen beachten. Je nach Inzidenzwert kann z.B. ein negativer Coronatest oder eine Beschränkung der Teilnehmendenzahl notwendig sein. In Innenräumen ist ein Mund-Nasen-Schutz zu tragen. Am Einlass wird es eine Liste zur Kontaktnachverfolgung geben.
Donnerstag, 09. September 2021 Einlass ab 18:00 Uhr, Beginn um 19:00 Uhr
Terasse des Eskadron (Dämmchenweg 41, 29410 Salzwedel)
Die AfD als parlamentarischer Arm des Rechtsextremismus fällt immer wieder durch rassistische und menschenfeindliche Hetze auf. Diese gezielte Hetze gegen gesellschaftliche Minderheiten und politische Gegner*innen folgt der Strategie der Diskursverschiebung, der Verächtlichmachung der demokratischen Werte und der Markierung der betroffenen Gruppen als Feinde und Nicht-Zugehörige. Parteifunktionär*innen wie Gauland, Höcke, Weidel oder Tillschneider sind dabei ideologische Überzeugungstäter*innen, die Sprache ganz bewusst einsetzen, um ihre extremen politischen Ziele durchzusetzen.
Der Journalist Michael Kraske untersucht Zitate von AfD-Politiker*innen, Pegida-Aktivisten und Verschwörungserzähler*innen, die vom Vormarsch rechten Denkens und völkischer Ideologie zeugen. Verachtung und offener Hass gegen Andersdenkende, Ermächtigungsfantasien und unverhohlene Drohungen gehören für sie zum Standardrepertoire. Ausgrenzung und rechte Gewalt werden dadurch befeuert. Michael Kraske fordert: „Nehmt sie beim Wort! Es ist höchste Zeit, die verbalen Brandstifter beim Wort zu nehmen und sie zu stellen.“
Veranstaltung des Aktionsbündnis Solidarisches Salzwedel in Kooperation mit dem Bündnis gegen Rechts Wendland / Altmark.
Ausschlussklausel: Die Veranstaltenden behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die extrem rechten Parteien oder Organisationen angehören, der rechten Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind oder der sogenannten Querdenken-Szene zuzurechnen sind und andere durch ihr Verhalten wie Maskenverweigerung gefährdet haben, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder sie von dieser auszuschließen.
Hinweis zu Corona: Bitte unbedingt die am Veranstaltungsdatum gültigen Coronaschutzbestimmungen beachten. Je nach Inzidenzwert kann z.B. ein negativer Coronatest oder eine Beschränkung der Teilnehmendenzahl notwendig sein. In Innenräumen ist ein Mund-Nasen-Schutz zu tragen. Am Einlass wird es eine Liste zur Kontaktnachverfolgung geben.
Berlin-Mitte 10117 | Straße des 17. Juni – Ebertstraße – Leipziger Straße | 13:00
Wir alle sind jetzt gefordert, klar und #unteilbar zu zeigen, dass wir eine andere Gesellschaft wollen. Die Krisen unserer Zeit verlangen dringend unser gemeinsames Einstehen für Solidarität: Für Menschenrechte, soziale Gerechtigkeit und konsequentes Handeln gegen die Klimakrise.
Wir verbünden uns – so wie wir uns im „Aufbruch der Vielen“ 2015 und mit 242.000 Menschen bei unserer #unteilbar-Demo 2018 in der Zurückweisung des Rechtsrucks und für eine offene Gesellschaft verbündet haben. Zeigen wir unsere #unteilbare Solidarität, gehen wir am 4.9. wieder zusammen auf die Straße!
Ablauf der Demo und Hinweise zum Hygiene-Konzept
Die #unteilbar-Demonstration wird eine richtige Demo werden – mit einem gemeinsamen Auftakt, einer Laufstrecke, mit Lautsprecherwagen, die unterwegs politisches Programm zu verschiedenen Themenfeldern machen, und mit einem gemeinsamen Abschluss. Die Demonstration beginnt um 13:00 Uhr.
Wir haben ein Hygiene-Konzept ausgearbeitet, um unsere Demonstration in Zeiten der Pandemie verantwortungsvoll umsetzen zu können – und sind dafür auf die Unterstützung aller Teilnehmenden angewiesen: Bitte tragt während der gesamten Demonstration eine Maske – am besten FFP2. Bitte achtet auf die Abstände zu Personen, die nicht zu eurem Haushalt gehören. Berliner*innen: Kommt möglichst mit dem Fahrrad, um Platz in den S- und U-Bahnen für Menschen zu lassen, die von weiter her anreisen. Und nutzt es während der Demo als Abstandhalter. Bringt bitte eine Picknick-Decke mit, damit ihr beim Abschluss mit Abstand zu anderen, aber gemeinsam mit jenen, denen ihr nah seid, das Programm anhören und -schauen könnt. Wenn ihr Erkältungssymptome habt, kommt bitte nicht zur Demo, sondern bleibt zu Hause. (Ihr könnt die Demo über ALEX Berlin im Radio, Fernsehen und im Stream mitverfolgen.) Richtig gut wäre es, wenn alle vor der Demo noch einen Schnelltest machen würden. Wir werden das nicht kontrollieren (können). Doch wenn sich viele vorher testen, sind wir alle noch ein bisschen sicherer – und es kostet ja (noch) nichts.
Auftakt:
Das Auftaktprogramm beginnt um 13 Uhr gleichzeitig an allen Lautsprecherwagen, die auf der Straße des 17. Juni, der Ebertstraße und der Leipziger Straße bis Höhe Friedrichstraße auf euch warten, wenn ihr ankommt. Ihr könnt euch aussuchen, bei welchem Lauti ihr den ersten Teil der Demo verbringen möchtet, euch dort verabreden und direkt dorthin anreisen. Durch diese Aufteilung haben wir alle beim Ankommen genug Platz, um Abstände einzuhalten. Je mehr von euch mit dem Fahrrad kommen, desto besser können wir zusätzlich möglichem Gedränge im ÖPNV vorbeugen.Sharepic zum Download
Demonstrationszug:
Nach und nach wird sich die Demo in Bewegung setzen. Die Lautis spielen unterschiedliches Programm zu verschiedenen Themen. Die Straßen sind sehr breit und wir alle achten darauf, die Abstände einzuhalten.
Gemeinsamer Abschluss:
Der Abschluss wird in der Nähe des Alexanderplatzes stattfinden. Dort gibt es ein buntes #unteilbar-Bündnisprogramm. Auch dieses Programm wird über die Lautis abgespielt, sodass ihr es alle hören könnt. Außerdem wird das Abschlussprogramm über ALEX Berlin im Radio, Fernsehen und als Stream übertragen. [links] Ihr könnt es euch auf eurer mitgebrachten Picknick-Decke bequem machen, Musik und Reden lauschen – und könnt über euer Handy oder Tablet sogar gleichzeitig den Stream anschalten und mit Abstand zuschauen.
Veranstaltung und Netzwerktreffen (Achtung, nur mit Anmeldung bis 31.08.!)
Völkische Siedler:innen, Rechte Landnahme, Anastasia-Bewegung – meist ökologisch motiviert üben sie ein altes Handwerk aus und organisieren sich abseits staatlicher Kontrolle. Mal sichtbar im Dorf und mal im Verborgenen leben sie ihre menschenfeindliche Ideologie im Kleinen auf dem Land aus. Die Perspektive: Bleiben und mehr werden.
Doch in einigen Regionen organisieren sich zivilgesellschaftliche Initiativen, die für eine vielfältige Gesellschaft auf dem Land eintreten und sichtbar ihren Standpunkt zeigen: Für völkisches und antisemitisches Gedankengut ist hier kein Platz!
Am 04. September 2021 laden die Amadeu Antonio Stiftung und die Gruppe „beherzt“ ins Jahrmarkttheater in Altenmedingen zum Informieren, Austauschen und Diskutieren ein. Zwischen best practice, Widersprüchen und offenen Fragen gibt es nach der langen Zeit in digitalen Räumen auch die Möglichkeit, sich vor Ort informell auszutauschen und ins Gespräch zu kommen. Dabei geht es um Fragen wie diese:
Was bedeutet es, in ländlichen Räumen öffentlich Position gegen völkisches Gedankengut zu beziehen? Welche Herausforderungen gibt es dabei, mit wem lohnt es sich zusammenzuarbeiten? Welche politischen Forderungen ergeben sich und was kann jede:r Einzelne tun?
An einen Impulsvortrag von Andrea Röpke (Autorin „Völkische Landnahme – Alte Sippen, junge Siedler, rechte Ökos“) knüpfen eine Podiumsdiskussion mit Vertreter:innen der aktiven Zivilgesellschaft aus unterschiedlichen Regionen (Sachsen, Sachsen-Anhalt, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern) sowie der Austausch mit und unter den Teilnehmenden an. Eine musikalische Einlage bieten Thomas Matschoß, Anna Sinkemat und Maurice Schneider mit Liedern zur aktuellen Lage und Ausklingen der Veranstaltung.