09.11.: Erinnern – Gedenken – Mahnen in Dannenberg

Am 9. November 1938 wurden überall in Deutschland jüdische Geschäfte und Synagogen staatlich organisiert zerstört, geplündert und in Brand gesetzt. Jüdische Menschen wurden tätlich angegriffen, misshandelt und umgebracht. Spätestens an diesem Tag konnte jede Person in Deutschland sehen, dass der Faschismus in Deutschland Antisemitismus und Rassismus bis hin zur Vernichtung bedeutet. Diese Nacht war das offizielle Signal zum größten Völkermord in Europa.

Das Stadtarchiv Dannenberg und das Bündnis gegen Rechts Wendland / Altmark (BgR) organisieren anlässlich des Jahrestages der Pogrome vom 9. November eine Veranstaltung.

Den Veranstalter*innen geht es sowohl um das Erinnern an das damalige jüdische Leben in Dannenberg und das Gedenken an die Opfer, als auch darum, ein klares Zeichen gegen wieder erstarkende rassistische und menschenverachtende Strömungen in der Gesellschaft zu setzen.

Ablauf:

Ab 16:00 Uhr Treffpunkt Rathaus Dannenberg / Marktplatz:
Von dort gemeinsamer Aufbruch zu einem Lichterrundgang zu ehemaligen Orten jüdischen Lebens und Plätzen, die an jüdisches Leben in Dannenberg erinnern. An den Stationen des Rundgangs gibt es Informationen des Stadtarchives zu dem jeweiligen Ort. Danach werden Zitate von Zeitzeug*innen zu hören sein, sowohl von damals als auch von Betroffenen heutiger antisemitischer Anfeindungen.

Bitte Teelichter, Windlichter oder Lampions mitbringen.

Ca. 17:30 – 18:30 Uhr:
Zeit für Nachklang und Begegnung auf dem Maktplatz, Ankommen zum zweiten Teil der Veranstaltung, heißer Tee und Essen vom mobilen Quiche-Wagen.

18:30 Uhr im Saal des Rathauses:
Filmvorführung des BgR Wendland / Altmark „Mir zeynen do! Der Ghettoaufstand und die PartisanInnen von Bialystok“ (90 Min., Infos zum Film siehe unten)

Damals wie heute gilt: Klare Kante gegen den Faschismus!

Es gelten die aktuellen Corona-Bestimmungen. Allerdings werden alle Film-Besucher*innen gebeten, selbst-getestet zu kommen. Es wird auch die Möglichkeit geben, sich vor Ort zu testen.

Film: „Mir zeynen do! Der Ghettoaufstand und die PartisanInnen von Bialystok“

(R: Ingrid Strobl, L: 90 Min.)

“Wichtig war nicht unser Leben. Wichtig war, etwas zu tun.” (Lisa Czapnik)

Die deutsche Wehrmacht marschierte am 27. Juni 1941 in die ostpolnische Stadt Bialystok ein, und mit ihr die SS. Bialystok hatte damals 120.000 EinwohnerInnen, ca. die Hälfte davon war jüdisch. Vor diesem Hintergrund erzählen Chaika Grossmann, Lisa Czapnik und Anja Rud, wie sie sich als junge Frauen in Bialystok gegen die Deutschen, gegen die Shoah gewehrt haben.

Die Dokumentation von Ingrid Strobl zeichnet die Geschichte des jüdischen Widerstands im Ghetto von Bialystok (Ostpolen) nach. Im Sommer 1943 erhoben sich jüdische Widerstandskämpfer*innen gegen die endgültige Liquidierung des Ghettos durch die deutschen Besatzer. Nur wenige überlebten den Aufstand, unter ihnen sechs junge Frauen. Ihnen gelang es, Verbindung zu einer sowjetischen Partisan*innengruppe aufzunehmen und deren Kampf gegen die deutsche Vernichtungspolitik zu unterstützen.