18.06.16 Demonstration in Eschede

Liebe aktive gegen Rechts,

am 18.06.16 wird es wieder eine Demonstration in Eschede geben. Anlass ist die Sonnenwendfeier der Nazis auf dem Hof Nahtz.

Seit den 1990er Jahren finden auf dem Hof des Bauern Nahtz Nazitreffen statt. Immer wieder werden unter dem Deckmantel der Brauchtumsfeiern, wie Sonnwendfeiern und Erntedankfeiern Nazis aus der Region und darüberhinaus aufgerufen, nach Eschede zu kommen. Das ist schon fürchterlich genug, denn diese Treffen dienen den Nazis nicht nur als Vergnügungsveranstaltung. Bei den gemeinsamen Feiern werden Kontakte geknüpft und gepflegt. Das gemeinsame, rassistische Weltbild wird zelebriert, sodass die Nazis vom Hof ziehen, „auf zu neuen, menschenverachtenden Taten.“

Deshalb ist es wichtig wachsam zu bleiben und nicht aufzuhören, den Nazis die Stirn zu bieten. Nur dort, wo Nazis ihre Ruhe haben, machen sie sich breit – wohl auch in der Annahme, dass das Dulden ihres Denkens und Handelns von der Mehrheitsgesellschaft eine Akzeptanz bedeutet.

Lasst uns den Nazis gemeinsam zeigen, dass sie sich irren – kommt zur Demonstration am 18.06.2016 in Eschede.

AUFTAKTKUNDGEBUNG: 13:00 Uhr
Eschede nördlich des Bahnhofs Hermannsburger Str.
KUNDGEBUNG: 14:00 Uhr
Kreuzung „Am Finkenberg / Zum Dornbusch“
LIVE MUSIK:
KUTLU YURTSEVEN
Von der MICROPHONE MAFIA
und HOLGER BURNER
REDEBEITRÄGE:
Unter anderem mit Dr. Jens-Christian Wagner, dem Geschäftsführer der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten.

Solidarische Grüße

Dr. Matthias Richter-Steinke, Regionsgeschäftsführer, DGB-Region Nord-Ost-Niedersachsen

„Rechte Szene – Mädelsache“: Veranstaltung am 14.6.2016

Das Bündnis gegen Rechts Wendland / Altmark lädt ein zur nächsten Veranstaltung: am 14.6.2016 um 19:30 Uhr referiert die Journalistin Andrea Röpke zum Thema: Mädelsache – Frauen in der Neonazi-Szene in Platenlaase.

Frauen treten in der Neonazi-Bewegung zunehmend engagiert auf. Die Enthüllungen über den NSU offenbaren ihre Beteiligung auch an rassistischen Morden.
Allerdings lösen vermehrte Aktivitäten von Frauen und Mädchen in der braunen Szene auch immer wieder Spannungen aus, denn das Engagement gefällt nicht allen Kameraden. Ist die neonazistische Szene weiterhin ein männerdominiertes Milieu? Offenbar bewegen sich Frauen und Mädchen in der rechten Szene zwischen radikal und bürgernah. Als Heimchen am Herd und Stütze des Kameraden bleiben sie zugleich den traditionsbewussten Rollen – orientiert am Frauenbild aus Zeiten des Nationalsozialismus – treu.
Obwohl die Frauen der braunen Szene verschwiegen sind, werden durch intensive Recherchen von Andrea Röpke und Andreas Speit detaillierte Informationen über die rechten „Mädels“ bekannt. Auf der Basis ihres Buchs „Mädelsache“ und aktueller Entwicklungen wird uns Andrea Röpke über ihre Erkenntnisse berichten.

Ort: Platenlaase
Ab 19:00 Uhr veganes Essen gegen Spende
Ab 19:30 Uhr Infoveranstaltung

Impressionen aus dem Wendland 2016

Transparente zu unserer Aktion im Rahmen der Kulturellen Landpartie 2016 sind in den letzten Tagen an vielen Wunderpunkten und anderen Orten aufgehängt worden.

Hier einige Impressionen…

… Brücke nach Dömitz

Brücke nach Dömitz

… Bülitz

Bülitz

… Göttien

Göttien

… Groß Heide

Gro�� Heide

… Hitzacker Bahnhof

Hitzacker Bahnhof

… Klein Breese

Klein Breese

… Trebel

Trebel

… Königshorst

Königshorst

… Kreisel nach Woltersdorf

Kreisel nach Woltersdorf

… Wustrow

Wustrow

… Zadrau

Zadrau

Transparent-Aktion zur KLP 2016

In diesem Jahr startet das Bündnis gegen Rechts zeitgleich mit dem Beginn der Kulturellen Landpartie eine Transparent-Aktion:

Wir setzen auf eine Sensibilisierung der Sprache und grüßen die Besucher_innen der KLP auf besondere Weise.

Mit einer umfangreichen Transparent-Aktion macht das Bündnis gegen Rechts in Wendland und Altmark in Zusammenarbeit mit Unterstützer_innen auf die Verwendung „fremdenfeindlicher“ Rhetorik aufmerksam. Dabei positioniert es sich zugleich gegen die gegenwärtige menschenverachtende Politik an Europas Grenzen sowie die Ausgrenzung von anderen, die als fremd konstruiert und damit rassistisch verunglimpft werden.

Was für absurde Blüten bestimmte Begriffskonstruktionen dabei treiben wird deutlich, wenn man sich dem Begriff fremd widmet. Denn fremd ist jeder Mensch fast überall, wie bereits der Künstler und Komiker Karl Valentin 1940 in seinem Text Die Fremden erkannte.

So ist es dem Bündnis ein Anliegen auch die aus Krieg,Gewalt und Armut Geflüchteten nicht als Fremde zu kategorisieren, sondern als nun hier Angekommene. Denn ebenso wie andere Zugezogenen sind sie – egal ob langfristig oder übergangsweise – Nachbar_innen. Als Zugezogenen werden im Landkreis übrigens auch Familien bezeichnet, die bereits seit drei oder vier Generationen hier leben. Wer von uns kann also von sich behaupten nicht fremd zu sein? Und wie sähe der Landkreis aus, wenn nur so genannte Einheimische hier lebten?

Fremdenfeindliche Rhetorik findet sich nicht nur am rechten Rand, sondern auch in der politischen Mitte. Problematisch empfinden wir, dass eine Gewöhnung an bestimmte polemische sowie offen diffamierende Rhetorik stattzufinden scheint. Genau hier möchten wir ansetzten und eine Sensibilisierung in Gang setzen, die das eigene Bewusstsein für Sprache schärft.

Mit Slogans wie „Schluss mit fremdeln!“, „Fremd ist uns, dass Europa die Grenzen dicht macht“ oder einem Zitat Karl Valentins „Fremd ist der Fremde nur in der Fremde“ und weiteren werden so die verschieden Facetten dieser Begriffsschöpfung deutlich.

Mit der Transparent-Aktion grüßt das Bündnis auch all die „Fremden“, die während der KLP den Landkreis besuchen und lädt sie ein sich mit dem Begriff des Fremdseins auseinanderzusetzen. Einige der Transparente sind auch ins Englische, Französische und Arabische übersetzt. Eine Nummer am unteren Rand macht die Zuordnung für die Übersetzung leicht.

Bleckede: Gemeinsam gegen Antisemitismus

Gemeinsam gegen Antisemitismus
Mahngang am 10. April 2016 in Bleckede

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Zwischen dem 17. und 19. März 2016 wurde der jüdischen Friedhof in Bleckede zu großen Teilen zerstört. Mehrere Grabsteine wurden aus dem Boden gerissen, umgeworfen und zerschlagen.
Dies ist nicht der erste antisemitische Anschlag auf den Friedhof. In den 1980er Jahren wurde der Friedhof gleich dreimal geschändet. Im April 2014 wurden faschistische Symbole in einige der Stehlen geritzt.

In solchen antisemitischen Anschlägen drückt sich der Hass auf Jüdinnen und Juden oder den Staat Israel aus. Antisemitismus ist traurige Realität in Deutschland und äußert sich beispielsweise in der Zerstörung von jüdischen Friedhöfen, der Leugnung der Shoah – des Massenmordes an den europäischen Jüdinnen und Juden oder in Anschlägen auf Synagogen. Dies zeigt, dass der Antisemitismus in Deutschland nicht überwunden ist und stellt uns vor die Aufgabe, die Erinnerung an die Millionen Opfer des deutschen Faschismus wach zu halten und heute alles erdenkliche gegen Rassismus und Antisemitismus zu unternehmen.

Der aktuelle Anschlag in Bleckede ist der Höhepunkt einer Reihe von neofaschistischen Aktivitäten in Bleckede. Seit Sommer 2012 finden sich dort regelmäßig Nazischmierereien im Ort. So wurden Hakenkreuze und Naziparolen an Wände gesprüht. Im November 2012 wurde auch das Mahnmal für die ermordeten Jüdinnen und Juden aus Bleckede mit Hakenkreuzen beschmiert. Regelmäßig kommt es zu Pöbeleien und Drohung seitens einer Gruppe von rechten Jugendlichen und Neonazis.

Mit dem Mahngang wollen wir ein Zeichen gegen Antisemitismus, Rassismus und die rechten Aktivitäten in Bleckede setzen. Der Anschlag auf den jüdischen Friedhof darf nicht unbeantwortet bleiben!

Der Mahngang soll zwei Orte miteinander verbinden die für jüdisches Leben in Bleckede stehen, aber auch die Folgen des Antisemitismus und der Verfolgung und Vernichtung symbolisieren: Der Gedenkstein für die ermordeten jüdischen Bürgerinnen und Bürger aus Bleckede im Ortskern und der jüdische Friedhof außerhalb des Ortes,

Der Mahngang soll unsere Solidarität ausdrücken. Wir treten für eine Gesellschaft ein, in der Jüdinnen und Juden sich nicht vor antisemitischen Attacken fürchten müssen, niemand Angst haben muss, in der Öffentlichkeit eine Kippa zu tragen und jüdische Einrichtungen nicht weiter Ziel von Angriffen werden. Für eine Gesellschaft, in der alle ohne Angst verschieden sein können.

„Das Auschwitz nicht noch einmal sei…“
Sonntag, 10. April 2016
12 Uhr
Gedenkstein für die ermordeten Jüdinnen und Juden aus Bleckede
Schlosspark – Bleckede

(Der Mahngang hat eine Strecke von 3,5 km)

Es rufen auf:

Antifaschistische Aktion Lüneburg / Uelzen
Bleckeder Bündnis für Toleranz
Café Zeittraum
Alltagskultur e.V. (Lüneburg)
Lüneburger Netzwerk gegen Rechts
Die Linke. Kreisverband Lüneburg
S.C.A. [SaltCityAntifas]
Bündnis gegen Rechts Wendland / Altmark

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